Tagebuch




Plantations at it’s best

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Gabi an der Boomhall Plantation, Charleston, South Carolina

Die Nacht war erstaunlich gut für eine erste Nacht in den Staaten. Wir haben gut geschlafen und genießen das Frühstück. Vorher haben wir schon begonnen, unsere Koffer wie gewohnt umzupacken: der Große enthält jetzt nur noch Klamotten (die waren bislang verteilt auf 2 Koffer, falls mal einer abhanden kommt). Der Kleinere hat die gesamte Technik etc. an Bord. Jacken, Schuhe, alles rund ums Essen und Trinken und die Dinge, die wir erst auf dem Rückflug wieder benötigen kommen ins Auto.

So sind wir kurz nach Acht Uhr abreisefertig und machen uns auf den Weg. Die Fahrt bei zunächst noch grauem Himmel ist - naja - interessant. Irgendwie haben wir den Eindruck, dass es schon eine sehr arme Gegend ist. Den Eindruck machen jedenfalls die Häuser und Grundstücke. Groß - ja, auch außenrum! Aber auch irgendwie meist eher renovierungsbedürftig, um es freundlich auszudrücken. Dann steht ein Panzer am Wegesrand mit einem „Erinnert-euch-an-Vietnam-Schild“. Wovon sie mehr als genug hier haben: Kirchen!! Im Bereich Augusta kommt auf 10 Häuser eine Kirche. Ungelogen- wir haben keine Ahnung, wer die ganzen Gebäude unterhält. Aber wir genießen die ruhige Fahrt durch meist dichten Wald auf etwas hügeligen, meist aber recht ramponierten Straßen.

Zwischendurch kaufen wir in einem Walmart ein und wundern uns sehr über die eher günstigen Preise. Da haben wir anderswo auch schon mehr als das doppelte bezahlt. Früchte, Wein, Sandwiches, Wasser, Nüsse, Chips, Trailmix etc. kosten nicht so viel. Ich flippe immer aus, wenn ich in die Fleischabteilung schaue: Farbe, Größe und offensichtlich Qualität inkl. gelungener Präsentation der Steaks: außergewöhnlich!!

Vor Charleston (direkt an der #61) erreichen wir dann die „Magnolia Plantations and Gardens“. Es ist die älteste Plantage der Region aus dem Jahre 1670!. Der botanische Garten mit Magnolien, Akazien und Kamelien begeistert uns. Neben dem Haupthaus gibt es alte Sklavenhäuser und wunderbare Gärten, Teiche, Brücken etc. zu bewundern. Gut, als ich den Eintritt bezahle, fragt mein iPhone, ob ich Großgrundbesitzer werden und ab nun Plantagen kaufen will. Nein, möchte ich nicht - es war uns aber vorher klar, dass Eintritte hier saftig sind.

Zusätzlich gehören aber auch die „Audubon Swamp Gardens“ zur Plantage. Wir wandern auf einem Boardwalk um eine Wasserstelle mit ganz viel „Entengrütze“ (Wasserlinsen?) Herum. Es ist sumpfig, 20 Meter hohe Zypressen ragen daraus hervor, Gator warnt vor seinen Artgenossen, den Alli-Gators. Gut zwei Stunden strolchen wir herum, fotografieren schöne Blüten, imposante Bäume, Spanish Moss etc. Das hat sich definitiv gelohnt, allein schon wegen der Ruhe und schönen Aus- und Durchblicke. Warm ist es hier, und die Luftfeuchtigkeit signalisiert schon mal, was sie im Sommer zu bieten hat. Ab Mai wird es heftig hier.

Es ist halb drei nachmittags - was tun? Heute noch nach Charleston in die historische Innenstadt oder doch lieber im Thema bleiben? Letzteres! Wir fahren die 25 Minuten zur nächsten Plantation.

Das ist die „Boone Hall Plantation“, 7 mi östlich der Innenstadt. Das war hier einer der Hauptdrehorte von „Fackeln im Sturm“. Deshalb lege ich auch den passenden Soundtrack auf, als wir auf die „Live-Oak-Alley“ einbiegen. Gänsehaut, richtig gut!! Auch hier ist es nicht so voll und es ist schon besonders, den Drehort, der uns noch vorletzte Woche gut 18 Stunden gefesselt hat, hier live zu erleben. Es ist eine traumhafte Kulisse!! Wir lauschen der alten Dame, die bekannte Gospels singt und von ihren Vorfahren berichtet. Wir schauen uns das Haupthaus bei einer Führung an und lassen uns von der wechselhaften Geschichte berichten. Und wir fahren mit der letzten Tour rund um das Gelände der einzigen noch aktiven Plantation der USA. Alles bauen sie hier an: Erdbeeren (sind schon reif), Pfirsiche, Zucchini, Mais, Baumwolle, Blueberrys, Kürbisse, Tomaten etc.

Es war ein so eindrucksvoller, aber auch ruhiger und schöner Tag. Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte - also schaut einfach bei den Bildern. Wetter passt, der Auftakttag war perfekt.

Dazu trägt auch unser Hotel bei: schönes, großes Zimmer mit Riesenbad, nette Bar mit frischen Getränken und guten Speisen. Wings, Fried Shrimps und ein Buffallo-Chicken-Wrap haben uns besten die Zeit bei der Fotobearbeitung und Tagebuchredaktion versüßt. Morgen machen wir Charleston unsicher und dann erfahrt ihr auch etwas über die Geschichte dieser tollen Stadt. Gute Nacht.

Tagesetappe: 256 Kilometer
Übernachtung: Cambria Hotel Mount Pleasant, Charleston, 1472 Highway 17 N, Mt. Pleasant, Charleston, SC 29464

© 2024 Gabi & Jürgen